Aktuelle Beiträge und Veröffentlichungen des IQS

Das IQS veröffentlicht laufend wissenschaftliche Artikel und Publikationen zu diversen Aufgabengebieten des Instituts. Auf dieser Seite sind Hinweise zu aktuellen Beiträgen und Neuerscheinungen aufgelistet, die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – oft auch in Kooperation mit anderen Institutionen und Autorinnen und Autoren – in namhaften Zeitschriften und Peer Reviewed Journals publiziert wurden.

Umfangreiche wissenschaftliche Publikationen (z. B. Sammelbände), die in Zusammenarbeit mit darauf spezialisierten Verlagen entstanden sind, werden gesammelt auf einer eigenen Seite vorgestellt. Alle vom IQS veröffentlichten Publikationen sind außerdem in der Publikationsliste des Instituts zusammengefasst.

Zuletzt aktualisiert am 3. Juni 2024.

Die individuelle Kompetenzmessung PLUS (iKMPLUS) – pädagogische Diagnostik im Spannungsfeld von Individualförderung und Systemmonitoring

Pädagogische Diagnostik und Lehrer:innenbildung – Bildungswissenschaftliche und fachdidaktische Perspektiven

Die IQS-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter Anja Stauber, Johanna Stahl, Michael Bruneforth und Marcel Illetschko präsentieren und diskutieren in einem Beitrag der Publikation "Pädagogische Diagnostik und Lehrer:innenbildung" Potenziale, aber auch Herausforderungen des neuen Instruments der individuellen Kompetenzmessung PLUS (kurz iKMPLUS).

Die iKMPLUS ist ein in Österreich neu implementiertes Instrument mit dem Ziel, das Erreichen der Bildungsstandards für die 4. und 8. Schulstufe festzustellen. Es stellt eine Weiterentwicklung und Integration der früheren Bildungsstandard-Überprüfung (BIST:Ü) und Informellen Kompetenzmessung (IKM) dar und zielt darauf ab, Diagnostik zur Individualförderung mit Bildungsmonitoring zu verbinden. Durch ein mit umfassenden Materialien und Fortbildungsangeboten zur Ergebnisinterpretation und -verwertung abgerundetes Modulkonzept soll die Wirksamkeit auf Unterricht und Förderplanung stärker in den Fokus rücken und gleichzeitig ein engmaschigeres Bildungs- und Systemmonitoring möglich werden.

Um den teilweise konfligierenden methodischen Anforderungen der Unterrichts- und Systemebene mir einem Instrument gerecht zu werden, wurde für die iKMPLUS ein spezielles rotiertes Mehrkohorten-Multiset-Erhebungsdesign (rMME) basierend auf einem 3-jährlichen Zyklus entwickelt. Dieses generiert sowohl individualdiagnostische Daten für eine direkt unterrichts- und förderwirksame Verwertung als auch eine valide Datengrundlage für das Bildungsmonitoring und Entwicklung auf Systemebene. Dies resultiert in einem zweigeteilten Berichtskonzept, das auf einer jährlichen Schiene mit zeitnahen Rückmeldungen für die Zielgruppen Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonen und Schulleitung die laufende pädagogische Arbeit adressiert, und auf einer 3-jäirlichen Schiene mit Zyklusberichten die mittelfristige, datenbasierte Qualitätsarbeit von Schulleitung über Schulaufsicht bis zum Bildungsministerium (BMBW{F) unterstützt.

Informationen zur Publikation: Verlag Klinkhardt

 

10 Jahre Regelschule – die (Neue) Mittelschule

Das IQS steuerte zwei Beiträge zur Publikation "10 Jahre Regelschule – die (Neue) Mittelschule" bei. Der Sammelband bietet eine tiefgreifende Analyse der Reform der Neuen Mittelschule (NMS) in Österreich. Zehn Jahre nach ihrer Einführung als Regelschule werden die Entwicklungen, Herausforderungen und Errungenschaften dieser Reform reflektiert.

Die Publikation steht open access zur Verfügung: Verlag Waxmann

Wie geht es den Schüler*innen an (Neuen) Mittelschulen? Zum Befinden von Schülerinnen und Schülern in der (Neuen) Mittelschule

IQS-Mitarbeiterin Christina Wallner-Paschon verfasste gemeinsam mit Gerda Hagenauer einen Beitrag mit dem Titel "Wie geht es den Schüler*innen an (Neuen) Mittelschulen? Zum Befinden von Schülerinnen und Schülern in der (Neuen) Mittelschule", 

Der Beitrag untersucht zentrale Befindensmerkmale von Schülerinnen und Schülern an (Neuen) Mittelschulen basierend auf den Daten der Bildungsstandarderhebungen 2016, 2017 und 2019. Die Ergebnisse zeigen, dass die schulische Zugehörigkeit und die soziale Eingebundenheit in der Klasse hoch ausgeprägt sind. Hier gibt es keine relevanten Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen. Im Hinblick auf die Freude am Fach und die positive Einstellung zur Schule weisen Mädchen höhere Werte auf als Jungen, mit Ausnahme von Mathematik. Ihr Selbstkonzept in Deutsch, Lesen und Englisch ist ebenfalls höher. Schüler*innen mit Migrationshintergrund weisen ein positives emotional-motivationales Erlebensmuster auf, das überwiegend über den Werten von Schülerinnen und Schülern ohne Migrationshintergrund liegt. Die Leistung der Schülerinnen und Schüler korreliert positiv mit dem akademischen Selbstkonzept und etwas schwächer mit dem Freudeerleben. Die Ergebnisse werden mit Blick auf künftige Forschung und schulpraktische Implikationen diskutiert.

Die Einführung der Neuen Mittelschule im Jahrzehnt der Bildungsstandardüberprüfungen

Weiters begaben sich Maria Neubacher, Jakob Walenta-Bergmann, Markus Hirczy und Ann Cathrice George im Beitrag "Die Einführung der Neuen Mittelschule im Jahrzehnt der Bildungsstandardüberprüfungen" auf die Suche nach Zusammenhängen unter Berücksichtigung von strukturellen und sozialen Rahmenbedingungen.

Die Neue Mittelschule wurde mit 1. September 2012 nach einigen Jahren des Schulversuchs gesetzlich als Schulart verankert und ersetzte die bis dahin geführte Hauptschule. Ab diesem Zeitpunkt konnten Schulen wählen, mit welchem Schuljahr sie den Transformationsprozess starten, wobei der Prozess spätestens mit dem Schuljahr 2015/16 begonnen werden musste, um infolgedessen 2018/19 vollständig auf allen Schulstufen abgeschlossen zu sein. Während dieses Umstellungsprozesses wurden an den betreffenden Schulen regelmäßig Bildungsstandardüberprüfungen durchgeführt. Bereits bei der Ergebnisberichterstattung für die Domäne Deutsch 2016 wurde dargelegt, dass sich beim Umstieg auf das neue Konzept differenzielle Muster zeigen. Beispielsweise gehörten Schulstandorte mit hoher sozialer Benachteiligung eher zu den Frühumsteigern.

Dieser Beitrag soll an diese Analysen anknüpfen und durch die Einbindung der Ergebnisse aller Bildungsstandardüberprüfungen (2012–2019) sowie unter Berücksichtigung struktureller und sozialer Rahmenbedingungen fächerübergreifende Erkenntnisse liefern. Die Resultate zeigen, dass Zusammenhänge zwischen durchschnittlichen Kompetenzen auf Schulebene und dem Zeitpunkt des Umstiegs existieren.

 

Assessing writing in fourth grade: Rhetorical specification effects on text quality

Assessing writing (57)

IQS-Mitarbeiterin Veronika Österbauer veröffentlichte gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der Universität Köln, einem Kooperationspartner des IQS, einen Artikel für die Zeitschrift "Assessing Writing", in der das Themengebiet "Messung von Schreibkompetenz" behandelt wird. Konkret untersucht die darin vorgestellte Studie die Auswirkungen unterschiedlich stark profilierter Schreibaufgaben auf die Textqualität von Beschreibungen, die von Schülerinnen und Schülern der vierten Schulstufe verfasst wurden.

Informationen zur Publikation: https://doi.org/10.1016/j.asw.2023.100764

 

Wie haben sich die Berufsvorstellungen von Jugendlichen in Österreich seit der Jahrtausendwende verändert?

Wie wollen wir arbeiten? Berufliches Lernen zwischen Tradition und Transformation. Beiträge zur 7. Berufsbildungsforschungskonferenz (BBFK)

Der Tagungsband ist das Ergebnis der 7. Berufsbildungsforschungskonferenz "Wie wollen wir arbeiten?".  Im Zentrum steht die Frage, ob das gegenwärtige berufliche Lernenden Anforderungen des digitalisierten Arbeitsalltags gerecht wird.

Die Arbeitswelt ist in ständigem Wandel; etwa durch Digitalisierung und technologische Fortschritte haben sich in den letzten Jahren neue Berufsfelder ergeben, während andererseits bestimmte Berufe an Bedeutung verlieren. Der Beitrag der IQS-Mitarbeiterinnen Magdalena Rölz, Lisa Wiesinger und Birgit Suchan widmet sich der Frage, ob sich diese Änderungen auch in den Berufsvorstellungen von 15-/16-Jährigen in Österreich in einem Beobachtungszeitraum von 2000 bis 2018 widerspiegeln. Die Daten zeigen, dass viele Jugendliche – insbesondere Mädchen – nach wie vor traditionelle Berufe ergreifen möchten, was ein Hinweis darauf sein könnte, dass neu geschaffene Möglichkeiten mit der fortschreitenden Digitalisierung und Technologisierung die Jugendlichen nicht erreichen.

Der Beitrag (PDF) ist kostenlos abrufbar: https://www.wbv.de/shop/Wie-wollen-wir-arbeiten-Berufliches-Lernen-zwischen-Tradition-und-Transformation-I69791

 

Schriftliches Erzählen. Emotionale Involvierung in Schülertexten der 8. Schulstufe

Leseräume, Ausgabe 8 – Beitrag 13

Das Potenzial, Leser/innen emotional zu involvieren, gilt als ein zentrales Merkmal von Erzähltexten. Dennoch sind Textmerkmale zur Bewertung von "emotionaler Involvierung" bislang kaum systematisch untersucht. Die vorliegende Studie unterzieht daher 100 repräsentative Schülertexte aus der Bildungsstandardüberprüfung Deutsch 2016 (8. Schulstufe) in Österreich zuerst einem holistischen, danach – mithilfe eines auf narratologischer Basis entwickelten Modells – einem analytischen Rating, um folgenden Fragen nachzugehen: Wie häufig kommen die im Modell definierten Mittel in Erzähltexten der 8. Schulstufe vor? Wie stark ist deren Potenzial zur emotionalen Involvierung? Die Ergebnisse zeigen, dass grundsätzlich nur ein relativ geringer Anteil der Schülertexte das Potenzial aufweist, emotional zu involvieren. Wo emotionale Involvierung vorliegt, erweist sich die funktionale Retardation als zentrales Merkmal.

Informationen zur Publikation: https://leseräume.de/?page_id=1105

 

Die schulinterne Qualitätseinschätzung siQe – Hintergrund und Zielsetzungen

Erziehung und Unterricht, 2021 (9–10)

siQe steht für schulinterne Qualitätseinschätzung, beruht auf dem Qualitätsrahmen für Schulen und ist ein Verfahren zur Einschätzung und Diskussion der Schulqualität des eigenen Schulstandorts. siQe unterstützt dabei, entlang der Qualitätsdimensionen und -bereiche des Qualitätsrahmens in den Blick zu nehmen, in welchen Bereichen eine Schule Stärken hat und wo Entwicklungsbedarf besteht. Ziel ist es, dass sich die Beteiligten gemeinsam ein Bild darüber verschaffen, wo sie ihre Schule in Bezug auf Schulqualität sehen. Das Ergebnis dieser Bestandsaufnahme soll in die weitere Qualitätsarbeit am Schulstandort integriert werden.

Informationen zur Publikation: https://www.oebv.at/produkte/erziehung-und-unterricht-2021910

 

Kooperationen für den Aufbau von Forschungskompetenzen nutzen

Online-QLB-Tagung an der Universität Regensburg 2021

Die dritte Tagung in der Reihe "Wie viel Wissenschaft braucht die Lehrerfortbildung" setzte einen Schwerpunkt auf die Frage, wie Arbeitsbündnisse zwischen Partnerinnen und Partnern an Hochschulen, Landesinstituten oder Fortbildungsinstitutionen einerseits und Lehrkräften an den Schulen andererseits gestaltet und ins Werk gesetzt werden können. Die virtuell ausgerichtete Veranstaltung wurde in gemeinsamer Verantwortung der Universität Regensburg (Prof. Dr. K. Rincke), der Pädagogischen Hochschule Freiburg (Prof. Dr. L. Holzäpfel) sowie der Universität Kassel (Prof. Dr. F. Lipowsky) gestaltet. Viele Autorinnen und Autoren haben ihre Beiträge für den Tagungsband ausgearbeitet. Insgesamt 31 Beiträge repräsentieren die Arbeiten, die im Rahmen von Gruppenvorträgen, Einzelvorträgen, Workshops und Postern präsentiert wurden. Das IQS veröffentlichte einen Beitrag mit dem Titel "Kooperationen für den Aufbau von Forschungskompetenzen nutzen".

Die Publikation (PDF) ist kostenlos abrufbar: https://www.pedocs.de/frontdoor.php?source_opus=23404

 

Waldorf- und Regelschulen in Österreich. Kompetenzvergleiche mit Detailanalysen zur Lesekompetenz – PISA 2018

Journal for Research and Education, 16

Mit PISA werden alle drei Jahre die Kompetenzen der Jugendlichen in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaft erfasst. In Österreich beteiligen sich seit PISA 2000 auch die Waldorfschulen an diesen Erhebungen. Der Beitrag widmet sich nach einer kurzen Charakterisierung der Waldorfschüler/innen hinsichtlich Geschlechterverteilung und dem Berufsstatus und Bildungsniveau der Eltern den Ergebnissen in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaft. Dabei werden mihilfe von Leistungsmittelwerten und Kompetenzstufen die Schüler/innen aus Waldorfschulen jenen aus den österreichischen Regelschulen gegenübergestellt.

Der Beitrag (PDF) ist kostenlos abrufbar: https://journal.ph-noe.ac.at/index.php/resource/article/view/994

 

Schulrankings in Österreich? Eine internationale Zusammenschau von Erfahrungen mit Schulrankings

Erziehung und Unterricht, 2021 (7–8)

In Österreich existieren aktuell (bewusst getroffene) Reglungen, die eine Veröffentlichung von schulbezogenen Daten und insbesondere schulbezogenen Testergebnissen aus Kompetenzmessungen verhindern. Im Lichte neuer politischer Entwicklungen, wie beispielsweise der Verabschiedung des Informationsfreiheitsgesetzes, wird allerdings immer wieder diskutiert, staatliche Informationen freizugeben. Eine Konsequenz aus der Freigabe von Schulergebnissen aus nationalen Kompetenzmessungen ist die Ermöglichung der Erstellung und (medialen) Diskussion von Schulrankings. Die Entscheidung zur Veröffentlichung von Schulergebnissen hätte allerdings auch bildungspolitisch eine hohe Relevanz. Im internationalen Vergleich werden Länder sichtbar, in denen bereits seit Jahren Schulrankings veröffentlicht werden. Erfahrungen aus diesen Ländern zeigen allerdings, dass die mit der Veröffentlichung der Daten verbundenen Hoffnungen nicht erfüllt wurden, sondern ambivalente und negative Befunde die positiven übertreffen.

Informationen zur Publikation: https://www.oebv.at/produkte/erziehung-und-unterricht-202178

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