IQS auf ÖFEB-Kongress 2024 in Wien
2. Oktober 2024
Ein spannender Vortrag, ein traditionell gefragter Service Point sowie eine besondere Anerkennung – der heurige Kongress der Österreichischen Gesellschaft für Forschung und Entwicklung im Bildungswesen (ÖFEB) brachte für das Institut des Bundes für Qualitätssicherung im österreichischen Schulwesen (IQS) wieder mehrere Highlights.
Der ÖFEB-Kongress 2024 fand von 24. bis 27. September in Wien statt und widmete sich den Themenschwerpunkten Diversität, Heterogenität und Vielfalt. Gastgeber war die Pädagogische Hochschule Wien.
Paper zu Diversität im Kontext von Schule und Unterricht
Die IQS-Mitarbeiterinnen Maria Grillitsch, Angelika Petrovic, Daniela Riegler und Anja Waxenegger präsentierten einem interessierten Publikum ihr Paper mit dem Titel "Umgang mit Diversität bei Evaluationen im Kontext von Schule und Unterricht". Die vier Mitarbeiterinnen des Referats 1/4 – Evaluation und Begleitforschung – untersuchen darin die Auswirkungen von Diversität als immanenten Bestandteil der schulischen Lebenswelt.
Die Frage nach dem Umgang mit Diversität im schulischen Kontext hat in den vergangenen Jahren zunehmende Aufmerksamkeit erfahren (Bohl et al., 2017) und betrifft nicht nur die handelnden Personen im System "Schule", sondern auch Forscherinnen und Forscher, die sich im Feld "Schule" bewegen. Im Beitrag wird der Blick darauf gerichtet, welche Implikationen ein von Diversität geprägtes Schulsystem für Evaluationen mit sich bringt. Konkret wird dabei der Frage nachgegangen: Inwieweit und in welcher Form findet Diversität bei der Konzeption und Umsetzung von Evaluationen im Kontext von Schule und Unterricht Berücksichtigung?
Ausgehend vom Modell der "Four Layers of Diversity" (Gardenswartz und Rowe, 2003; Abdal-Hussain & Hofmann, 2013) wird analysiert, welche Bedeutung unterschiedliche Diversitätsmerkmale im Rahmen von Evaluationen einnehmen und wie häufig sowie in welcher Form diese in den verschiedenen Stadien des Evaluationsprozesses berücksichtigt werden. Die Basis für die Analyse bilden ausgewählte, formative Evaluationsprojekte zu Reforminitiativen und Implementationsprozessen im österreichischen Schulsystem. Anhand von Beispielen aus der Evaluationspraxis (z. B. zum Umgang mit Sprachenvielfalt bei Fragebogenerhebungen) wird beleuchtet, welche Potenziale und Herausforderungen sich hinsichtlich der Berücksichtigung von Diversität bei Evaluationen im Kontext von Schule und Unterricht ergeben. Weiters wird diskutiert, welche Auswirkungen die Berücksichtigung bzw. Nichtberücksichtigung von Diversitätsaspekten auf Evaluationsergebnisse (z. B. hinsichtlich Aussagekraft, Akzeptanz, Nutzen) haben kann.
Forschungsdatenbibliothek des Instituts vorgestellt
Auf großes Interesse der Kongressteilnehmerinnen und -teilnehmer stieß traditionell die auf dem IQS-Service-Point vorgestellte Forschungsdatenbibliothek (FDB) des Instituts. Die am Kongress teilnehmenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierenden informierten sich bei Romana Lindemann und Saya Gurtner-Reinthaler (Referat 2/4 – Forschungs- und Projektservices) vor allem über die Möglichkeit der Nutzung des Datenbestands der FDB, der für Qualifizierungsarbeiten und Sekundäranalysen von großer Bedeutung ist.
Neuer ÖFEB-Vorstand wieder mit IQS-Beteiligung
Eine besondere Anerkennung wurde Erich Svecnik, Leiter des Referats 1/4 – Evaluation und Begleitforschung – zuteil. Herr Svecnik wurde bei der Generalversammlung der ÖFEB erneut in das Team des Vorstands gewählt und wird außerdem weiterhin die Vertretung im Council der European Educational Research Association (EERA) wahrnehmen.